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11.10.2013

Promo-Wahn als letzter Ausweg

Jarltech hat auch im abgelaufenen Quartal alle von den Herstellern gesetzten Ziele erreicht oder übererfüllt, wir freuen uns auch weiterhin über stetiges,…

Jarltech hat auch im abgelaufenen Quartal alle von den Herstellern gesetzten Ziele erreicht oder übererfüllt, wir freuen uns auch weiterhin über stetiges, zweistelliges Wachstum. Was lustig ist, weil manche Wettbewerber, die Umsatz verlieren, in Ihren Analystenkonferenzen immer wieder sagen: »Wir verlieren zwar Umsatz, aber wir gewinnen Marktanteile.« Sorry: glatt gelogen. Aber ich muss eure Aktien ja nicht kaufen.

Dass im Markt auch der ein oder andere Hersteller Punkte verliert, sieht man daran, dass einige Hersteller wieder ganz tief in die »Promo«-Kiste greifen, um den Absatz anzukurbeln.

Ganz weit vorne bei diesem Treiben ist ein großer Hersteller von uns, der doch tatsächlich acht »Promos« auf einen Schlag zum 1. Oktober ausgebrütet hat. Dabei sollen teilweise unsere Mitarbeiter direkt für den Absatz bezahlt werden (was wir nicht leiden können, denn eigentlich möchten wir selbst entscheiden, welche Produkte wir fördern). Wenn auf unserem Networking-Dinner ein Herstellermitarbeiter einen Preis gewinnt, gibt es sofort Compliance-Terror - aber direkt Bargeld an unsere Mitarbeiter auszahlen, das können die Konzerne plötzlich.

Oder es gibt massive »Back-Rebates« auf Produkte, die sich dadurch auch nicht besser verkaufen. Unsere Händler kaufen nun mal nicht 100 Scanner extra, wenn dem kein Auftrag gegenübersteht.

Und wenn ich einen Scanner-Preis um 30% senke, dann muss ich massiv mehr verkaufen, um auf einen ähnlichen Umsatz zu kommen. Natürlich trommeln wir Distributoren dann auch, dass entsprechend die Quartalsziele gesenkt werden müssen. Da nun alle Distributoren 30% mehr verkaufen sollen, geht ganz logisch auch der Preis in den Keller. Es hat gerade drei Tage gedauert, bis die Promos per Daten-Feed in sämtliche Endkunden-Webshops durchgesickert sind - und damit wird dann auch das Produkt für ein Softwarehaus uninteressant, weil es ja nichts mehr zu verdienen gibt.

Offenbar will der ein oder andere Manager auf Biegen und Brechen sein Quartalsziel erreichen - aber vielleicht sollte man da lieber mal mit seinem Arbeitgeber die Ziele realistisch neu verhandeln, anstatt massiv Marge zu verschenken und den Channel zu verärgern.

Sucht man aber nach diesem Verursacher: Jeder Mitarbeiter dieses Herstellers, den man anspricht, findet diesen Promo-Wahn vollkommen überflüssig und hinderlich, und keiner will es wieder gewesen sein. Vielleicht war es ja nur ein Hacker der Konkurrenz, und das alles ist am Ende nur ein blöder Spaß gewesen.

02.10.2013

Jarltech Networking-Dinner II/2013

Ein tolles Fest.…

Ein tolles Fest. Danke an alle, die geholfen haben! Jarltech lädt mindestens zweimal im Jahr sämtliche Mitarbeiter aus EMEA nach Frankfurt ein und dazu die Mitarbeiter einiger Hersteller. Über die Jahre haben wir das Fest perfektioniert, die beiden Bands waren diesmal erst um drei Uhr müde, und die letzten Gäste gingen erst um sieben - um sich mit Kollegen zum Frühstück zu treffen :) Die größte mobile Carrera-Bahn Europas hat auch etliche "Spielkinder" in Ihren Bann gezogen. Der Kostenapparat für so ein Fest ist natürlich gigantisch, insbesondere wenn man kein mickriges Büffet anbieten möchte, sondern seine Mitarbeiter und Partner belohnen will. Es gibt durchaus Veranstaltungen mancher unserer Hersteller, bei denen man auf den Gedanken kommen könnte, man hat etwas Böses getan, wenn man das Catering sieht. Dankenswerterweise bekommen wir von eingen Herstellern Beträge in Form von Sponsoring, dennoch bleibt die Hauptlast auf unseren Schultern. Deswegen wird so ein Event auch immer wieder kontrovers diskutiert, am Ende sind wir aber jedes Mal wieder einstimmig dafür. Wir finden, dass eine Firma, die allein in Europa und dem Mittleren Osten auf 14 Standorte verteilt ist, unbedingt ein Forum zum Gedankenaustausch in lockerer Runde benötigt. Wir glauben auch, dass es Sinn ergibt, wenn ein Kundenbetreuer eines Scannerherstellers aus Spanien mal unsere Zentrale sieht, und sich auch mal mit einem Country Manager aus den Niederlanden austauschen kann. Auch unsere Mitarbeiter aus dem Vertrieb in Polen sollen wissen, wer in Usingen letztlich ihre Pakete packt, oder die Spesenabrechnungen entgegennimmt. Nach jedem Networking-Dinner ist mein iPhone vollgetippt mit neuen Ideen aus mindestens fünfzig kurzen Unterhaltungen. Unbedingt zu beachten ist allerdings meine letzte Notiz des Abends: Am Folgetag keine Termine!

P.S.: Fotos vom Event und ein kurzes Video finden Sie unter www.facebook.com/jarltech

31.07.2013

Ab in den Urlaub?

Aus der Bankenwelt höre ich immer öfter, dass Bankmanager während Ihres Urlaubs gar nicht erreichbar sind.…

Aus der Bankenwelt höre ich immer öfter, dass Bankmanager während Ihres Urlaubs gar nicht erreichbar sind. Und das mit Zwang: einige Banken kappen den Blackberry-Feed, schließen alle E-Mail-Adressen und dazu kommt noch, dass alle Zugänge zum Banksystem für den Mitarbeiter gesperrt werden. Drastisch für den, der arbeiten will. Oder für den, den eine gelegentlich Email nicht stört, und der es hasst, tagelang vor dem Urlaub alles 100% aufzuräumen und zu übergeben.

Hinzu müssen Mitarbeiter sich verpflichten, mindestens einmal pro Jahr zwei Wochen Urlaub am Stück zu nehmen, oder das Unternehmen legt einen Zwangstermin fest.

Mein Verdacht, dass das eine Aktion aus Gründen des Arbeitsschutzes sei, um Leistungsträger für Ihren Willen zu bestrafen, geht komplett daneben. Nein - die Geschäftsleitung ist es, die mit aller Macht diese Regel durchsetzt. Denn wer mit Bank- und Kundengeldern an den Wertpapiermärkten spielt, könnte ja auch die Bank betrügen, oder zumindest versuchen zu vertuschen, was gerade nicht so gut läuft.

Das Kalkül ist, dass nach spätestens zwei Wochen Inaktivität, oder Übernahme durch eine fremde Vertretung, 90% aller Betrugs- und Verheimlichungsversuche auffliegen. Na denn - ab in den Urlaub. Nicht als Belohnung, sondern weil Dein Chef Dir nicht traut und so viel geschickter prüfen kann, was Du eigentlich machst.

Als Nebeneffekt fallen dann auch mal schnell Roaming-Gebühren für 100.000 Angestellte weg. Passiert wirklich ein Notfall, kann man ja die Hotelanschrift hinterlassen :)

P.S.: Meine Rechtschreibkontrolle sagt, sie kennt das Wort "Urlaub" nicht. Da musste ich kurz lachen. Aber: es war ein Grammatikfehler. Vielleicht bin ich auch langsam urlaubsreif.

18.07.2013

Das erste Halbjahr 2013

Ein Plus von 46% gegenüber dem Vorjahr ist schlicht ein tolles Ergebnis.…

Ein Plus von 46% gegenüber dem Vorjahr ist schlicht ein tolles Ergebnis. Bereinigt man diese Zahl um die neue Tochterfirma "Jarltech China", so bleibt noch ein Zuwachs von 35% im Auftragseingang. Einen noch besseren Geschmack bekommt das Ergebnis, wenn man in der Berichterstattung der Wettbewerber - seit teilweise mehreren Quartalen - Rückgänge sieht. Somit wächst Jarltech sogar überproportional im Marktanteil.

Wir sind insbesondere auch darauf stolz, dass wir auch im Heimatmarkt Deutschland / Österreich / Schweiz weiterhin zweistellig gewachsen sind. Dieser Bereich macht 45% unseres Umsatzes aus.

Um das Wachstum weiterhin zu stemmen, sind wir weiterhin in vielen Ländern auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, insbesondere im Vertrieb. Auch die Ausbildungstätigkeit schreitet weiter voran, so haben wir im Juni die Übernahme von sechs Auszubildenden in Deutschland gefeiert.

Bilder zu Jarltech finden Sie übrigens ständig unter www.facebook.com/jarltech

13.07.2013

Vom Himmel gefallen

In den letzten Jahren bin ich jeweils mindestens 150 mal von einer Startbahn abgehoben, und die Zahl der erfolgreichen Landungen deckt sich bislang glücklicherweise…

In den letzten Jahren bin ich jeweils mindestens 150 mal von einer Startbahn abgehoben, und die Zahl der erfolgreichen Landungen deckt sich bislang glücklicherweise exak mit der Zahl der Starts. Die Unfälle in der Luftfahrt werden weniger, und verlagern sich geographisch auch immer mehr in die Regionen, in denen mangels anderen Geräts uralte Mühlen eingesetzt werden.

Als Luftfahrtfreund und als Berufspilot (keine Angst, ich fliege schon lange nicht mehr selbst) weiß ich gut, wie schwer es ist, einen modernen Jet kaputt zu machen. Das erfordert entweder Mutwilligkeit, grobe Dummheit oder miserables Training. Es ist nicht zu glauben, dass es trotzdem immer wieder passiert, auch bei Mitgliedern der globalen Luftfahrtallianzen.

Wo sollte man einsteigen? Ich habe das Glück, meistens die sichersten Fluggesellschaften der Welt nutzen zu können, wie Cathay Pacific, Emirates oder Singapore Airlines. Aber was sagt eine Statistik aus? Thai Airways fliegt mit modernsten A380, Turkish Airlines wurde gerade wieder zur besten Fluglinie Europas gewählt und China Airlines kommt aus Taiwan, einem der modernsten Länder der Welt. Frankreich hat eine riesige Tradition im Flugzeugbau, und totzdem scheint gerade Air France eklatante Mängel in der Pilotenausbildung zu haben. Trotzdem haben gerade diese Gesellschaften in ihrer Vergangenheit viele Tonnen Flugzeugschrott produziert und deutlich mehr Menschen auf dem Gewissen als manch andere Gesellschaft. Aber auch wenn der letzte Unfall zehn Jahre her ist - genügt das, eine Schulungskultur zu ändern? Wird, nur weil es ein neues Trainingsprogramm gibt, der junge Copilot dem erfahrenen Kapitän widersprechen und ein "Go-Around" anordnen, wenn "der Alte" die Landung versaut?

Man kann es sich ja leider auch nicht immer aussuchen. Ein innerchinesischer Flug kann eben nicht immer mit der Bahn ersetzt werden, und kann man wirklich immer vorher analysieren, ob die Piloten "einen guten Tag haben" oder überarbeitet sind? Was bringt mir eine Statistik, wenn eine Airline erst ein paar Monate alt ist?

Gerade in Asien gibt es massenhaft nagelneue Flugzeuge, dagegen sieht die Lufthansa-Flotte statistisch aus wie Alteisen. Aber ist ein Airbus, der in China hergestellt wird, genausogut wie einer aus Hamburg-Finkenwerder? Natürlich, sagt Airbus. Aber dann müsste es doch auch möglich sein, Piloten zentral auszubilden? Und Crew Ressource Management zentral zu überprüfen?

Ich finde, es gibt hier einfach zu viele Fragen, die Anlass zur Sorge bereiten. Selbst eine Asiana hatte nie einen Unfall mit einer Boeing 777 - dennoch zeigt der aktuelle Fall, dass die Cockpitbesatzung elementare Fehler gemacht hat, nur weil ein Anflug mal nicht dem Standard entsprach. Traurig.

17.06.2013

Wie man an Telefonkonferenzen teilnimmt

(heute mal ein Text geklaut von: SWISSCOM)

Telefonkonferenzen nerven.

(heute mal ein Text geklaut von: SWISSCOM)

Telefonkonferenzen nerven.

Klar, wir sind (unter anderem) ein Kommunikationsunternehmen, und eine «Telko» statt eines Meetings spart Kosten und kommt damit nicht nur uns, sondern auch unseren Kunden und der Umwelt zugute. Trotzdem gibt es einige Punkte, die zu beachten sind:

1. Eine straffe Agenda ist bei einer Telefonkonferenz nicht von Bedeutung. Die Kollegen können ja wie gewohnt an anderen Sachen weiterarbeiten, wenn ihnen langweilig ist. Sind sie gerade unterwegs, haben sie ja sowieso nichts Besseres zu tun.

2. Auch wenn du gerade nichts zu sagen hast, bediene nicht die Stummschaltung deines Apparats, damit du dich jederzeit prompt ins Gespräch einbringen kannst. Etwaige Hintergrundgeräusche sollten die anderen Teilnehmer gewohnt sein und tragen außerdem zu einem authentischeren Erlebnis bei.

3. Wenn du unterwegs bist, lasse dies die anderen Teilnehmer wissen, wenn sie es nicht sowieso an Bahnhofsdurchsagen oder vorbeifahrenden Zügen hören können (das Mikrofon bleibt ja offen!). Es unterstreicht deine Wertschätzung gegenüber den Kollegen und der Sache.

4. Bist du sowieso gerade im Zug, scheue dich nicht, Firmeninterna am Telefon zu besprechen. Du kannst so zur Public Relations deines Unternehmens beitragen.

5. Was gibt es moderneres, als Powerpoint-Folien via Desktop Sharing in der Telko zu besprechen? Die anderen Teilnehmer werden es lieben, wenn du deine textlastigen Folien per Telefon in allen Details erklärst.

6. Im Gegensatz zum echten Meeting stört es in der Telko nicht, wenn du zu spät kommst oder früher gehst. Diesem Umstand kannst du abhelfen, indem du alle Teilnehmer noch einmal persönlich begrüßt und die Gründe für deine Verspätung ausführlich erläuterst.

7. Eine Zusammenfassung des Gesagten oder gar ein Protokoll ist bei einer Telko nicht nötig, schließlich haben ja alle (na gut, bis auf die per Handy eingewählten) Kollegen die ausführlichen Powerpoint-Slides gesehen, die ja für sich selbst sprechen.

8. Auch wenn die Sprachqualität wegen der Tunnel mitunter eher an Kurzwellenfunk erinnert: Mundart ist trotzdem in Ordnung!

23.04.2013

Geschäftsschädigung durch den Zoll?

1) Das Zollwesen und die IT-Branche sollten an sich schon Freunde sein, denn es gibt dort auf die meisten Waren ganz einfach keine Zölle.…

1) Das Zollwesen und die IT-Branche sollten an sich schon Freunde sein, denn es gibt dort auf die meisten Waren ganz einfach keine Zölle. Ein Gerät mit einem Stromkabel kostet keinen Zoll. Bekommen wir aber 100 Geräte, dazu 60 Kabel für Deutschland und 60 für England, die wir dann wahlweise dazu legen, dann sagt der Zoll: das passt ja nicht zusammen, also muss für die Kabel Zoll gezahlt werden. Ärgerlich, aber dennoch Kleckerbeträge. So begab es sich, dass auch eine Zollprüfung für einen Zeitraum von mehreren Jahren uns hier in der Zentrale nicht nur wochenlang Arbeit bereitet hat, sondern auch mit einer winzigen Nachzahlung endete - wie zu erwarten war. Es ist ja nicht so, dass man beim Zoll einfach angeben kann, was man will: Gelegentlich wird eine Zollbeschau angeordnet, und schon damit sind Stichproben sichergestellt. Positiv fiel hier nur auf, dass der Prüfer sehr freundlich war und wir nebenbei noch einiges gelernt haben.

2) Jetzt kommt es doller: Auch der Zoll macht mal einen Fehler und tarifiert etwas falsch ein. In unserem Falle Touchscreen-Monitore als Fernseher. Schaden für uns: 70.000 Euro. Ein glasklarer Fehler, kann passieren, und ein Rückerstattungsantrag sollte problemlos durchlaufen. Das tat er auch, es hat aber knapp über ein Jahr gedauert - und es hieß nur von allen Seiten: Da habt Ihr ja noch Glück gehabt. Und bei telefonischen Nachfragen beim Zoll: Bitte rufen Sie nicht mehr an. Schriftliche Nachfragen? Keine Antwort. Und das, wo der deutsche Staat doch angeblich so gut organisiert ist.

3) Was uns dann wirklich geärgert hat, war eine Lieferung Kassenschubladen über den Hamburger Hafen in der letzten Woche. Für den Container wurde eine Beschau angeordnet. So was dauert maximal eine Stunde und ich habe auch schon mal dabei zugesehen: Der Container wurde geöffnet, die Beamten haben kurz von hinten reingeschaut, Container zu - 30 Sekunden. Geschäftsschädigend wurde es nur dadurch, dass für diesen kurzen staatlichen Akt, dessen Sinn ich ja gar nicht anzweifeln möchte, dann plötzlich zehn Tage Vorlauf benötigt wurden. "Wir haben zu viel zu tun." Gut, aber die Wirtschaft muss doch laufen? Können so was nicht mal Nachtschichten oder Zeitarbeiter machen? Alternativ eben eine 24h-Frist, und wenn der Zoll in der Zeit den Container nicht anschauen kann, ist er eben freizulassen? Wie sollen wir Kunden das erklären, dass die Ware einfach nur rumsteht?

Meine Güte, lieber Zoll - get your act together - und versuche doch bitte, die Wirtschaft so wenig zu behindern, wie es eben geht. Der Zoll sollte sich als Dienstleister der Wirtschaft verstehen, sie vor Dumpingpreisen, Schwarzarbeit, krimineller Ware und Plagiaten schützen - und dies in einer angemessenen Geschwindigkeit. Es ist doch nicht schön, wenn alle immer auf einen schimpfen!

17.04.2013

Unsere erste Hausdurchsuchung

Der Tag fängt schon mal ausgesprochen gut an, wenn nicht nur die Sonne scheint, sondern auch gleich morgens früh eine fünfköpfige Einheit der Kriminalpolizei mit…

Der Tag fängt schon mal ausgesprochen gut an, wenn nicht nur die Sonne scheint, sondern auch gleich morgens früh eine fünfköpfige Einheit der Kriminalpolizei mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Firma auf einen wartet. Daneben unsere leicht erschrockene Büroleiterin.

Es war klar, dass die Sache nicht uns gelten konnte, denn wegen gutem Service ist ja noch keiner verhaftet worden (haha) und das Mädchen auf unserem Katalog ist weder nackt noch minderjährig.

Was jedoch erschreckend ist, ist das Ausmaß der Straftat, wegen der nicht nur bei uns, sondern auch bei fünf weiteren Firmen ermittelt wird. Da hat doch tatsächlich ein langjähriger Mitarbeiter eines Lieferanten - über drei bis vier Jahre hinweg - Ware im Wert von etwa einer Million Euro an seinem Arbeitgeber vorbei verkauft. Und zwar an Distributoren, die dachten, sie kaufen die Ware direkt. Diese Informationen stammen übrigens nicht aus dem Verfahren, sondern von der betrogenen Firma, die uns bereits vor Monaten in Kenntnis gesetzt hatte.

Wir zum Beispiel haben direkt beim Hersteller per E-Mail bestellt, die Ware kam dann oftmals aber von einer Firma, die dem Betrüger gehörte. Die Begründung lautete, dass es noch einen Rechtsstreit gäbe mit einem ehemaligen "Exklusivdistributor" des Herstellers, daher müsse dieser Umweg gewählt werden. Bezahlt wurde demnach auch an diese Firma.

Dumm ist nur, dass wir dann irgendwann mal Retourware hatten, und diese ging natürlich direkt an den Hersteller zurück. Dort wunderte man sich über Geräte mit "zweifelhaften" Seriennummern und begann dann zu ermitteln.

Der Hersteller gehört übrigens einem Investor, und an dessen Stelle hätte ich zuerst mal den Geschäftsführer entlassen. Betrügen ist zwar böse, sich betrügen zu lassen aber auch nicht allzu clever - insbesondere über eine so lange Zeit, mit einem so hohen Betrag.

Aber gut, wir konnten genügend Unterlagen beisteuern, die von der Kripo nun sichergestellt wurden (übrigens sehr freundlich und konstruktiv) - es kann allerdings natürlich sein, dass die ganze Mühe umsonst ist, denn der beschuldigte Mann ist ... verschwunden.

18.02.2013

Ungeduld ist gut!

Ständig predige ich, dass Schnelligkeit ein ganz elementarer Teil der Jarltech-DNA ist.…

Ständig predige ich, dass Schnelligkeit ein ganz elementarer Teil der Jarltech-DNA ist. Einerseits bin ich selbst oft davon beeindruckt, wie schnell hier Dinge entschieden werden und dann auch passieren, andererseits gibt es dennoch gelegentlich Beschwerden über unsere Response-Zeiten.

Weil es so schön menschlich ist, suchen wir den Fehler zuerst einmal bei anderen - und, Tatsache: oft beantworten wir Kundenanfragen zu spät, weil wir noch auf Auskünfte von Lieferanten warten. Das betrifft nicht nur den Warenverkehr, oft kommen auch Antworten von Baufirmen oder Dienstleistern zu spät, oder sogar gar nicht. Das ist überhaupt das beste Hobby. Im Sinne von "Unrat vorbeischwimmen lassen" beantwortet man eine Frage eben einfach gar nicht. Ich bin mir sicher, in 30% der Fälle merkt das keiner.

Wenn man weiter schaut, bemerkt man, dass man eine Menge Zeit verliert, weil man Leuten hinterher telefoniert. Schlimm auch, wenn man eigene Mitarbeiter oder Partner an etwas erinnern muss, was diese längst hätten erledigen sollen. Und Ungeduld ist besonders auch gegenüber Lieferanten gerechtfertigt, die zwar sechs Wochen und fünf Erinnerungen brauchen, um eine WKZ-Abrechnung zu machen, aber beim ersten Tag Zahlungszielüberschreitung sofort anrufen.

Das ungleiche Maß kennt kein Ende: Unser organisatorisch mit Abstand langsamster Lieferant hat mal wieder an einem Freitag Nachmittag eine hochkomplexe Promo-Aktion veröffentlicht, die sogar rückwirkend (!!) umgesetzt werden soll - und schon am nächsten Werktag nervös angerufen, wo denn unsere Millionenorder für diese Promo bleibt. Unglaublich.

Um unseren Service zu verbessern, unsere Nerven zu schonen und vor allem Zeit zu sparen, haben wir beschlossen, Antworten schneller und aggressiver einzufordern. Es ist die eine Sache, mit Leuten zu sprechen, die nichts entscheiden können - aber dann sollten sie wenigstens in der Lage sein, in ihren eigenen Firmen Entscheidungen in vertretbarer Zeit einzuholen. Der Typ Mitarbeiter "Wir sind ein Großkonzern und der Vorstand tagt nur alle sechs Wochen und ich traue mich auch nicht, nachzufragen" ist dann eben nicht mehr der richtige Ansprechpartner für uns. Wenn ein Kunde von uns mit seinem Kundenbetreuer nicht zufrieden ist, freuen wir uns doch auch, wenn er uns das sagt, und nicht still und leise zur Konkurrenz wechselt.

Was mich persönlich betrifft, können die Leser aus diesem Eintrag zwei Dinge ableiten: - Bitte versuchen Sie nicht, mich "einzulullen". - Und umgekehrt: Ich antworte immer sofort, oder gar nicht. Im Falle "gar nicht" bedeutet das, dass ich einfach keine Lust habe, also müssen Sie schon aggressiver nachfragen :) Es ist hiermit gerne gestattet, gleiches Recht für alle ...