Erst dachte ich, dieses Ding geht einfach weg. Aber es ging nicht weg. Wir alle müssen uns damit befassen.
Zur Praxis: Sie bewerben sich bei mir. Ich leite Ihre Bewerbung intern an die zuständige Abteilung weiter. Wir lehnen Ihre Bewerbung ab (was wir auch schon am liebsten gar nicht mehr tun würden, weil das ja doch nur zur Klagen führt). Dann verklagen Sie mich in fünf Jahren, weil eine Kopie Ihrer Bewerbung sich noch im Backup meines Postausgangs von heute befindet? Sie würden mich nicht verklagen, weil Ihnen das lächerlich erscheint, und weil Sie auch keinen Schaden haben?
Dann schon mal Danke für Ihr Verständnis. Wenn Sie doch einen Schaden haben, weil ich mit Ihren Daten falsch umgehe: Natürlich können Sie mich verklagen. Aber als Folge der neuen Datenschutzrichtlinie wird es doch sicher bald eine Behörde geben, die uns jedes Jahr tagelang prüfen wird, ob wir denn Ihre Bewerbung - und andere Daten - richtig behandelt haben, oder ob doch ein Schaden entstehen könnte? Und die Wirtschaftsprüfer werden das zusätzlich prüfen, und sicher auch noch die Berufsgenossenschaft, und auch nochmal die Sozialbehörden, denn eine Bewerbungsunterlage könnte ja "fast" eine Mitarbeiterunterlage sein, also wird man sich einfach für zuständig erklären.
Und wie immer, wenn die EU eine übertriebene Regel einführt, die in der Praxis in vielen Ländern niemanden interessieren wird (siehe Österreich, die haben ja schon angekündigt, dass Verstöße erstmal nicht verfolgt werden), so wird doch Deutschland aus eben dieser Regel eine wunderbare Behördenblase erschaffen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter einschränkt. So wie nur in Deutschland circa acht Behörden und Vereinigungen pro Jahr prüfen, ob unsere Feuerlöscher richtig hängen. Die bundesweit zusätzlich entstehende Brandlast durch überflüssiges Papier dieser Prüfer dürfte den Brandschutzeffekt dieser Maßnahmen deutlich übersteigen - und ob mehr Menschen durch einen richtig aufgehängten Feuerlöscher gerettet werden können, als Menschen während der Verrichtung dieser Prüftätigkeiten bei Autounfällen sterben, müsste dringend geklärt werden.
Ich bin auch sicher, dass mehr Dachdecker bei der ständigen Prüfung von Blitzschutzeinrichtungen vom Dach fallen und sterben, als Menschen in Firmengebäuden durch Blitzeinschläge zu Schaden kommen. Aber schreibt der Staat eine solche Prüfung nicht vor, dann tut es eben die Versicherung. Und auch hier hätte man noch diverse andere Behörden im Hintergrund, die bei Langeweile auch noch den Blitzschutz an sich ziehen könnten.
Zurück zum Datenschutz: Bitte Ruhe bewahren, denn noch ist nicht mal klar, wer gegen wen und wann Maßnahmen einleiten kann. Einen Kundendatensatz kann ich erst löschen, wenn die Aufbewahrungsfrist des Finanzamts erloschen ist. Warten Sie mal ab, bis das erste Finanzamt einer Firma vorwirft, die Daten nur deshalb so punktgenau taggleich gelöscht zu haben, um weitere Ausforschungen zu vermeiden. Was passiert denn mit Haftungsprozessen, die teilweise ältere Daten benötigen? Wenn jetzt mein Vermieter meinen privaten Mietvertrag für meine Wohnung vor 20 Jahren sicherheitshalber wegwirft, obwohl ich doch so gerne eine Kopie hätte, weil ich für den Umzug nach Timbuktu (keine Datenschutzrichtline), lückenlos meine Aufenthaltsorte seit meiner Geburt nachweisen muss?
Es liegt also am Ende doch wieder alles bei der persönlichen Einschätzung, welches Recht höher zu bewerten ist, und dann also bei den Gerichten. Der 25. Mai ist der Stichtag, bis zu dem Sie Maßnahmen ergreifen müssen. Das heißt aber nicht, dass Sie bis dahin diese Maßnahmen umgesetzt haben müssen. Ich schätze, etwas Geduld könnte die Arbeitsbelastung dann doch noch entschärfen. Jedenfalls sollten Sie alle Mailings von Wirtschaftsberatern und Anwaltskanzleien sowie Zeitungsartikel die mit "Ihre Firma könnte mit Millionenstrafen belegt werden wenn ..." getrost ignorieren. Panikmache hilft nicht. Nein, ich habe auch keine Panik, ich rege mich nur auf. Sie müssen auch dafür sorgen, dass Ihre Daten langfristig und nachhaltig gesichert sind. Wie machen Sie das? Wenn ich dank Wissenschaftsprognosen weiß, dass es in drei Jahren erste Quantencomputer gibt, und es noch nirgendwo eine Verschlüsselungssoftware gibt, die meine Daten vor dieser Rechenkraft sichern kann? Dann handle ich doch jetzt wieder besseres Wissen, wenn ich meine Daten nur verschlüsselt in eine Cloud lege.
Übrigens kauft und verkauft Jarltech keine Daten, und wir speichern auch keine Daten in irgendwelchen Clouds, die nicht uns gehören und vollständig von uns kontrolliert werden. Berechtigter und sinnvoller Austausch von Daten ist übrigens von der Richtlinie gedeckt - also zum Beispiel die Überspielung von Daten an den Steuerberater oder an eine Factoring-Bank. So die Interpretation bis jetzt. Lasse ich also "common sense" walten, dann mache ich alles richtig. Dass ich jetzt vermutlich drei Tage im Jahr Leute für die Dokumentation von etwas beschäftigen muss, was ohnehin logisch ist, macht die Sache nicht besser.
Es bleibt dabei: Nur der Staat darf zwar nicht theoretisch, aber doch praktisch speichern und auswerten was er will und wann er will. Wann äußert sich das Finanzamt mal dazu, wie das eigentlich abgesichert ist, meine Daten mit "Branchendaten" zu vergleichen oder warum man die kompletten Buchführungsdaten überspielt bekommen muss, wenn man doch nur etwas "prüfen" will. Das ging doch 100 Jahre lang mit Strichproben. Die wollen die Daten haben, weil es sie gibt! Reicht das nicht beim begründeten Verdachtsfall? Warum müssen meine Daten nach einer Betriebsprüfung aufgehoben werden? Und wieviel Schadenersatz bekomme ich, wenn meinem Betriebsprüfer so ein USB-Stick mit all meinen Unternehmensdaten mal bei voller Fahrt aus dem Auto fällt, und zwar genau vor der Zentrale eines meiner von mir so hoch geschätzten Wettbewerbers?
Ich hätte gerne eine Datenschutzrichtlinie, die Endanwender und Firmen schützt, in allen EU-Staaten gleichsam umgesetzt und auch vor Gericht behandelt wird, und die auch gegenüber dem Staat und seinen Institutionen gilt. Und nicht so ein unausgegorener Mist, der vermutlich keine einzige Spam-Email und keine einzige Änderung des Verhaltens von Facebook & Co auslöst. Ging es darum nicht eigentlich?
Jammern – der deutsche Volkssport
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr.…
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr. Das vereint uns alle, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man kommt oder welcher politischen Gruppierung man angehört. Jammern ist Volksport in Deutschland. Wir lassen uns gerne aus über zu hohe Preise, Fachkräftemangel, schwächelnde Wirtschaft, diskutieren aber gleichzeitig über den nächsten Urlaub oder die 4-Tage-Woche. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich gönne jedem viel Urlaub und Erholung. Das Einzige, was mich stört, ist die Tatsache, dass wir immer alles so düster sehen. Wir müssen anfangen, Lösungen gemeinsam zu finden, denn was man über all dem Jammern vergisst, sind die eigenen Fähigkeiten.
Nein, Deutschland geht nicht unter! Deutschland hat weiterhin viel ungenutztes Potenzial. Wir haben Menschen mit großartigen Ideen, neugierige und wissbegierige Menschen (ja, auch unter den Gen Z), einen im Durchschnitt hohen Bildungsgrad, eine hohe Rechtssicherheit, eine weiterhin starke Industrie, sehr gute Forschung … und ja, wir haben auch das Kapital. Aber wir müssen aufhören zu jammern und uns auf unsere Stärken besinnen. Wir sind innovationsfähig, wir können in vielen Bereichen marktführend sein oder bleiben, aber wir müssen offen sein. Selbst wenn ein Bereich wegbricht, können wir einen nachfolgenden erfolgreich auf- und ausbauen. Das sind unsere Stärken. Wir müssen allerdings anpacken – egal ob in der Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft. Den Kopf in den Sand zu stecken, wird uns nicht helfen.
Wir stehen gerade wieder vor enormen Chancen für unsere Zukunft – egal, ob in der medizinischen Forschung, der Industrie, der Energiegewinnung oder natürlich übergreifend in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI). Und das ist nur, was mir gerade in den Sinn kommt. Da gibt es natürlich noch viel mehr. Lasst uns doch gemeinsam daran arbeiten und neue Ideen entwickeln, die uns als Gesellschaft, aber auch als Wirtschaftsstandort voranbringen. Das Potenzial ist da, es muss nur genutzt werden! Und ganz nebenbei haben wir dann auch weniger Grund zu jammern!
Weg zum Erfolg: Müssen wir wirklich in allem schlechter werden?
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat.…
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat. Unser Vertrieb bat mich, mit einem Kunden zu telefonieren, der nicht bei uns kauft, weil wir angeblich Endkunden beliefern.
Kein Problem, dachte ich. Ich rufe an und erkläre, dass wir genau das nicht tun und dass dies ein zentrales Versprechen an unsere Händler ist. Ausnahmen gibt es extrem selten, nur wenn ein Hersteller uns zwingt oder ein Händler uns explizit darum bittet. Passiert fast nie.
Dann stellt sich heraus, dass es ein Missverständnis war: Der Kunde meinte, dass wir auch kleine Händler beliefern. Meine Antwort: »Ja, das tun wir und das müssen wir auch, basierend auf unseren Verträgen mit den Herstellern. Unsere Wettbewerber machen das auch.«
»Alles richtig,« höre ich, aber dann wurde es spannend: »Ihre großen Wettbewerber interessieren sich null für kleine Kunden, daher werden die schlecht bedient. Bei Jarltech fühlen sich die kleinen Händler wohl, weil Ihr einen super Service leistet.«
Da wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte... Ein Kunde kauft nicht bei uns, weil unser Service zu gut ist? Damit hatte ich nicht gerechnet.
Aber keine Sorge, entgegen der Überschrift: Wir werden weiterhin versuchen, jedem Kunden den besten Service zu bieten, der in unserer Macht steht!
Warum nochmal ist guter Service so wichtig?
Ich melde mich heute mal aus China. Hier habe ich wieder erfahren dürfen, warum guter Service so wichtig ist.…
Ich melde mich heute mal aus China. Hier habe ich wieder erfahren dürfen, warum guter Service so wichtig ist. Wenn Du willst, dass ein Kunde mal mehr bezahlt als anderswo, dann musst Du den Unterschied machen! Du musst wissen, was der Kunde gerne mag und Wünsche antizipieren.
Hier in Shenzhen steht das Hotel Grand Hyatt – ich war hier vor Corona mindestens sechs Mal im Jahr und habe sogar Gepäck in Shenzhen gelagert, damit ich nur mit Handgepäck fliegen muss. Flüssigkeiten und so…das war ja mal schwierig im Flugzeug.
Jetzt war ich über drei Jahre nicht mehr hier, komme an und werde von einer ganzen Armada von Mitarbeitern empfangen. Im Auto vorm Flughafen gab es schon meine geliebte Cola Zero. Mein Gepäck, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte, wurde drei Jahre gelagert und für meinen erneuten Aufenthalt komplett durchgereinigt. Alles hing im Kleiderschrank, im Bad war auch alles aufgebaut. Mein Rasierer aufgeladen, meine Ladegeräte lagen auf dem Schreibtisch. Natürlich war der Kühlschrank voll mit Cola Zero und dem Weißwein, den ich vor drei Jahren zuletzt getrunken hatte. Auch der Roomservice wusste noch, was ich gerne esse.
So etwas nenne ich Gastfreundschaft. Und wir müssen das auch bei Jarltech umsetzen. Immer mitschreiben, notieren, was unser Kunde möchte und mag. Und wenn ich mit einem Kunden essen gehe, muss ich wissen, ob er vielleicht Veganer ist, oder ob er zum Beispiel kein Schweinefleisch mag. Manche Kunden möchten jede Woche angerufen und hofiert werden, andere finden das eher lästig. Der eine mag noch Papierkataloge, der andere hält das für Umweltverschmutzung. Und umso besser, wenn ein Kunde erst nach drei Jahren wiederkehrt, wenn ich das alles immer noch irgendwo notiert habe. Jarltech ist vielleicht kein Hotel, aber eben doch ein Dienstleister, der sich unterscheiden muss. Und der Unterschied liegt immer im Detail.
Der kleinste Koch der Welt gastiert wieder in Usingen
Endlich geht es wieder los: Unsere 3D-Projektions-Dinnershow »Le Petit Chef« gastiert vom 11.10.2023 bis 30.04.2024 wieder in unserem Restaurant »Uwe und Uli« (…
Endlich geht es wieder los: Unsere 3D-Projektions-Dinnershow »Le Petit Chef« gastiert vom 11.10.2023 bis 30.04.2024 wieder in unserem Restaurant »Uwe und Uli« (www.uwe-uli.de). Ich habe selber immer wieder Spaß daran, leckeres Essen mit ein wenig Show zu genießen. Kommen Sie doch mal vorbei – ist auch klasse für Weihnachtsfeiern mit bis zu 20 Personen. Und wenn Sie Kunde von uns sind, lassen Sie sich doch bei Ihrem nächsten Besuch bei Jarltech einfach von Ihrem Ansprechpartner im Vertrieb einladen. 😊
Viel Spaß mit dem kleinen Koch!